1984 haben wir ein Einfamilienhaus mit 170 m² Wohnfläche gebaut.
Zu diesem Zeitpunkt haben wir uns sehr viel mit der Umwelt und den erneuerbaren Energien befasst. Wir wollten ein Haus, dass auch in einer weiteren Energiekriese (Ölkrise in den 70er Jahren) noch zu beheizen ist.
Die Solar-Energie steckte noch in den Kinderschuhen und so begannen wir ein eigenes Konzept zur Beheizung des Hauses zu entwickeln.
Unser Grundstück ist so geschnitten, dass der First in Ost - West - Richtung verlaufen kann und die Süd - Seite zum Garten liegt.
Erdwärme oder Speicherung der gewonnenen Wärme aus Solar - Energie kam aus geologischer Sicht nicht in Frage (Sandboden).
Also ein großer Wasser-Speicher (800 l) für das Brauchwasser und ansonsten ein sehr solides Kalksandstein Mauerwerk zur Wärmespeicherung mit einer guten äußeren Wärmedämmung und Klinkerwand davor.
Da eine Fußbodenheizung sehr träge reagiert, wenn die Sonne scheint oder auch mal nicht, und der Verlust von Energie beim Wechsel der Heizmedien erfolgt, haben wir uns für eine Luftheizung und einen Luftkollektor entschieden. Da wir einen Neubau planten, war es möglich den Keller um 1 Stein zu erhöhen, um die 30 x 30 cm großen Luftkanäle zu integrieren.
So weit, so gut.
Wir wollten das Sonnenlicht mit einem 25m² großen Luftkollektor einfangen und zusätzlich noch eine Sonnenfalle in Form eines 28m² großen Wintergartens anschließen. Um bei lang anhaltend schlechtem Wetter Wärme für das Haus zu erzeugen planten wir noch einem Kamin ein und auch eine kleine Gasheizung (9 kw)zum Nachheizen.
Küche und Bäder werden mit einem Abluftkanal verbunden, an den noch ein Wärmetauscher angeschlossen werden kann um die Wärme für das Haus zurück zu gewinnen.
Als wir 1984 den Bauantrag stellten, wollte die Behörde den Antrag nicht genehmigen, da die große Glasfläche auf dem Dach die Landschaft verschandelt. Durch unsere Hartnäckigkeit haben wir die Genehmigung jedoch bekommen.
1 Luftkollektor
2 Luft / Wasser Wärmetauscher
3 800 l Brauchwasserspeicher
4 Wohnräume
5 Wintergarten 28m² Fläche
6 Gasheizgerät mit Filter
Kollektorbetrieb für Brauchwasseraufbereitung
je dunkler die Luftschächte eingefärbt sind, je heißer sind sie.
Kollektor und Wintergarten heizen das Haus.
Gasheizungsbetrieb, wenn zu wenig Energie einfällt
Auch der Kamin im Wohnzimmer wurde über einem Wärmetauscher in die Heizung integriert.
Oben am Luftkollektor haben wir 156°C Lufttemperatur gemessen.
Es wird immer erst das Haus und danach das Brauwasser erwärmt.
Eine Lüftung des Hauses ist nicht erforderlich, da die Raumluft immer mit 15% Frischluft im Keller angereichert wird.
Die Dachfläche mit Photo-Voltaik wurde damals nicht realisiert, da die Technologie noch in den Kinderschuhen steckte.
Der Energiebedarf beträgt nur 40% unserer Nachbarn mit gleich großen Häusern.